Die Jan Brauers-Stiftung
Museum - Verlag - Forschungsstätte
Die von dem niedersächsischen Industriellen Jan Brauers gegründete gemeinnützige Stiftung hat das Ziel, die
Erforschung des philosophischen Begriffs „Harmonie“, seiner Geschichte und seiner gesellschaftlichen
Relevanz zu fördern.
Die Auseinandersetzung mit diesem Begriff und seinen vielfältigen Implikationen für Kunst- und Kulturgeschichte
einerseits, für die Entwicklung von Naturwissenschaften und Mathematik andererseits, ist seit der griechischen
Antike umfassend dokumentiert. Bis in unsere Zeit hinein reicht die Faszination der Annahme, die Welt könnte
nach Proportionen und Regeln aufgebaut sein, die wir leicht entschlüsseln können und im Sinne eines übergeordneten
Ganzen für uns nutzbar machen. Hermann Hesses Glasperlenspiel legt von dieser Faszination ebenso Zeugnis ab wie
der Modulor Le Corbusiers, Grundlage seiner auf bestimmte Längenverhältnisse gegründeten Architekturtheorie, oder
Johannes Keplers Weltharmonik, die für die Entwicklung der modernen astronomischen Forschung Grundlage und Motor
zugleich wurde.
Philologische Grundlage der heutigen Beschäftigung mit Begriffs- und Inhaltsgeschichte ist das seit der
griechischen Antike überlieferte Material, das diesen Begriff entwickelt und mit dem sich die Stiftung
wissenschaftlich und kulturell auseinandersetzt.
Die Stiftung veranstaltet Konzertreihen klassischer Musik. Sie bietet Vortragsreihen zu kulturwissenschaftlichen
und gesellschaftlichen Fragestellungen an. Zur Förderung der wissenschaftlichen und publizistischen Arbeit
zum Harmoniebegriff und seiner Geschichte vergibt die Jan-Brauers-Stiftung Stipendien und Förderpreise und ist
zum gleichen Zweck auch verlegerisch tätig. Eine zentrale Aufgabe ist der Betrieb und die Pflege des Museums
der Harmonie, hervorgegangen aus der privaten Kunstsammlung des Stifters, des niedersächsischen Industriellen
Jan Brauers.
Die Jan-Brauers-Stiftung wurde 1989 gegründet und ist 2012 mit dem Museum der Harmonie im Historischen Rathaus
der Stadt Gernsbach eingezogen. Der vierstöckige Renaissancebau ist eines der baugeschichtlich bedeutendsten
Denkmäler der Region und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Für die Umwidmung als Museum hat die
Jan Brauers-Stiftung eine umfangreiche denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes vorgenommen.